Schweizer Geld

Zürich, Guldiner 1512St. Gallen, Taler 1563

Zürich, Guldiner 1512 (links); St. Gallen, Taler 1563 (rechts)

Die Münzgeschichte der Schweiz begann ca. 200 vor Christi Geburt, erst mit keltischen, später mit römischen Geprägen. Eine Vielzahl von einseitigen Pfennigen, sog. Brakteaten, der verschiedenen weltlichen und geistlichen Münzherren entstand zu Beginn des Mittelalters in Zürich, Basel, Bern, Schaffhausen, St. Gallen u.a.m. Um das Jahr 1490 wurden erstmals in Bern, aber ab Anfang des 16. Jahrhunderts auch in Freiburg, Solothurn, Basel, Luzern und Zürich grosse Silbermünzen geprägt, welche anfänglich Guldiner, dann Taler genannt wurden.

Luzern, 10 Franken 1804Thurgau, 1/2 Batzen 1808 (Vorder- und Rückseite)

Luzern, 10 Franken 1804 (links); Thurgau, 1/2 Batzen 1808 (Vorder- und Rückseite)

Die rund 75 verschiedenen Münzherren, welche seit dem 16. Jahrhundert im Raume der heutigen Schweiz das Recht besassen, Münzen zu prägen, sorgten mit ihren vielfältigen Münzsorten für ein unendlich kompliziertes Münzwesen. So betrug in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Wert der in der Schweiz kursierenden Münzen etwa 115 Millionen Franken. Davon entfielen aber nur gerade 10 % auf Gepräge aus dem Gebiet der Schweiz. Da aber jeder selbständige Ort, resp. Kanton, sein eigenes Münzrecht hatte, waren etwa 860 Münzvarianten im Umlauf.

Eidgenossenschaft, 5 Franken 1850 (Vorder- und Rückseite)

Eidgenossenschaft, 5 Franken 1850 (Vorder- und Rückseite)

Der im Jahre 1848 gegründete Bundesstaat setzte diesem Durcheinander ein Ende. Im Artikel 36 der Bundesverfassung wurde bestimmt, dass jegliche Prägungen der verschiedenen Obrigkeiten ab sofort einzustellen seien und dass die Ausübung des Münzrechtes dem Bund allein zustehe.

Eidgenossenschaft, 5 Franken 1894

Eidgenossenschaft, 5 Franken 1894

1865 wurde die Lateinische Münzunion ins Leben gerufen. Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland und die Schweiz einigten sich, Silber- und Goldmünzen mit gleichem Gewicht, Gehalt und mit ähnlichem Erscheinungsbild herauszugeben, um die Währungen untereinander konvertibel (austauschbar) zu machen. Mit den wachsenden Wirtschaftsproblemen und bedingt durch Auf- resp. Abwertungen einzelner Währungen, kam das Ende dieser Vereinigung anfangs des 20. Jahrhunderts.

Eidgenossenschaft, 20 Franken 1871 (Vorder- und Rückseite)Eidgenossenschaft, 20 Franken 1871 (Vorder- und Rückseite)

Eidgenossenschaft, 20 Franken 1871 (Vorder- und Rückseite)

1871 liess der Bundesrat erstmals einige Probeexemplare von Goldmünzen prägen. Da aber diese Münzen nicht ohne Verluste hätten angefertigt werden können, verzögerte sich die definitive Emission von Schweizer Goldmünzen bis 1883. Von 1883 bis 1896 wurden mit einigen Unterbrüchen 20-Frankenstücke mit Helvetiakopf geprägt. Das «Vreneli» zu 10 Franken wurde von 1911 bis 1922, dasjenige zu 20 Franken von 1897 bis 1949 geprägt.

Eidgenossenschaft, 100 Franken 1925 (Vorder- und Rückseite)Eidgenossenschaft, 100 Franken 1925 (Vorder- und Rückseite)

Eidgenossenschaft, 100 Franken 1925 (Vorder- und Rückseite)

Im Jahre 1925 wurden auf Bestrebungen des Bundespräsidenten Jean Marie Musy, erstmals 5’000 Goldmünzen mit dem Nennwert von 100 Franken geprägt und ausgegeben. Dies war die einzige Ausgabe einer 100 Franken Goldmünze der früheren Zeit.

Ab 1968/69 wurden die Schweizer Silbermünzen aus dem Verkehr gezogen und durch solche aus Kupfer-Nickel-Legierung ersetzt. Die zwischen 1936 und 1963 erschienenen Gedenkmünzen wurden in Silber und ab 1974 in Kupfer-Nickel geprägt. 1991 wurden zum 700jährigen Geburtstag der Eidgenossenschaft Gedenkmünzen in Gold und Silber zu 250 und 20 Franken ausgegeben. Zum 150jährigen Jubiläum der Bundesverfassung und zum 200jährigen Fest der Helvetischen Republik wurden 1998 noch einmal Silber- und Goldmünzen geprägt. Durch ein Fenster wird einem bei diesen Stücken der Blick auf die Münzensujets der damaligen Zeit gewährt.

Eidgenossenschaft, 100 Franken 1998/Jubiläum Bundesstaat Eidgenossenschaft, 100 Franken 1998/Jubiläum Helvetische Republik

Eidgenossenschaft, 100 Franken 1998/Jubiläum Bundesstaat (links); Eidgenossenschaft, 100 Franken 1998/Jubiläum Helvetische Republik (rechts)